Hygieneanforderungen in den Flüchtlingsheimen

Die Flüchtlingssituation ist in Europa aber auch in Deutschland und Österreich ein Dauerthema mit zur Zeit nicht abnehmender Brisanz. Fragen der Registrierung, Erstaufnahme, Unterbringung sowie humanitärer Versorgung inklusive medizinischer Versorgung sind oftmals nur schwer durchführbar.

 

Immer wieder kommt es zu Zeitverzögerungen und Engpässen bei der Versorgung.

 

Die Bundesbetreuungsstelle als Erstaufnahmelager in Traiskirchen

Die hygienische und damit auch die medizinische Versorgung können teilweise nicht oder nicht ausreichend gewährleistet werden. So berichtete Amnesty International (AI) über eine völlige Überbelegung und eine unzureichende medizinische Versorgung im Erstaufnahmelager in Traiskirchen. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um eine Bundesbetreuungsstelle südlich von Wien. 

 

Laut Aussage des medizinischen Experten von Amnesty International seien nur 4 Ärzte vor Ort. Tagelanges Warten sei auch für erkrankte Menschen die daraus resultierende traurige Realität. Außerdem befänden sich die sanitären Einrichtungen in einem fürchterlichen hygienischen Zustand. Im Sinne einer ausreichenden und menschenrechtskonformen medizinischen Versorgung sei eine umgehende Verbesserung der inakzeptablen Situation unumgänglich. 

Das Erstaufnahmelager im thüringischen Erfurt

Rund 1000 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Sierra Leone sowie dem Irak und auch aus Bangladesh sind in einer städtischen Messehalle untergebracht. Eine von einem Bundeswehrmediziner veröffentlichte Bundewehrinformation, deren Vertraulichkeit als obsolet angesehen wird, gibt unmissverständlich zu erkennen, wie unmenschlich die Zustände sich gestalten.

 

Hallenreinigung 2-mal pro Tag mit unzureichendem Ergebnis. Das Urinieren in die Ecken gehört zur Routine, allein stehende Frauen werden von Männern aus anderen Ländern anuriniert und sexuell belästigt. Schuld daran sei lt. dem Oberfeldarzt die fehlende Organisation.

Das Erstaufnahmelager Philippsburg-Huttenheim

Skandalös, dass eine Unterbringung für 500 Menschen (ca. 130 davon Säuglinge, Kinder sowie Jugendliche) selbst mit "leichter Besserung" noch als mangelhaft bezeichnet werden muss. Selbst das zuständige Gesundheitsamt attestierte katastrophale hygienische Zustände in der Huttenheimer Fabrikhalle. Darüber stellte das Amt fest, dass die Halle für so viele Menschen nicht geeignet sei.

Zuständige Politiker stellen zudem die Frage, warum die Flüchtlinge ohne medizinische Untersuchung/Versorgung einfach dort einquartiert werden. Wegen fehlender sanitärer Einrichtungen (22 Duschen für alle und nur Dixi-Toiletten) hätte die Halle von Anfang an nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden dürfen. Unter diesen Umständen kann wohl die zweimalige Reinigung der Dixi-Toiletten als "Fortschritt" zu bezeichnen sein. 

 

Zwei Waschrinnen für alle zum Zähneputzen, rasieren aber auch Wäschewaschen sind einfach nur unzumutbar. Die Infektionsgefahr kann so von Tag zu Tag steigen. Waschmaschinen sind immer noch ein Fremdwort. Auch gespendete wurden, warum auch immer, bisher nicht angeschlossen. 


In den desolaten hygienischen Zuständen sieht auch das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Infektionsgefahr. Und zwar für die Flüchtlinge genauso wie für die Helfer und Betreuer. Dabei seien die Flüchtlinge mehr gefährdet als gefährdend. 


Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betont, dass es ohne adäquate Hygiene zur Ausbreitung von Krankheiten kommen kann. 

Das Netzwerk Dresden für Alle

Die Helfer bitten um Unterstützung, damit weiter die so genannten Blue-Bags (Hygieneset) verteilt werden können. diese sind gefüllt mit Unterwäsche und Socken aber auch Duschgel, Zahnbürste und Pflaster. In den Damen-Hygiene-Sets befinden sich auch Binden. Da es sich um Verbrauchsartikel handele gehe man vorerst von einem zumindest konstanten Bedarf aus. Diesen Bedarf zu decken sei unbedingt erforderlich, um wenigstens den hygienischen Mindeststandard für die Flüchtlinge aufrecht erhalten zu können.

Die Notunterkunft in Remscheid

Auch die Notunterkunft in Remscheid meldet sich in puncto Hygiene zu Wort. Es fehlt an Deo, Creme, Shampoo und Rasierschaum sowie Feuchttücher und Windeln. Dafür wartet man händeringend auf Spenden von Privatleuten und Firmen.


Der Mindeststandard an Hygiene wird auch hier als Basis für ein gesundes Miteinander angesehen. Außerdem kann mit ausreichender Hygiene, von der Seife über ausreichend Waschbecken und Duschen bis hin zur sauberen Toilette, am besten der Ausbreitung von Infektionen und Krankheiten vorgebeugt werden.

Refugees welcome

So lautete nicht nur am Frankfurter Hauptbahnhof der Slogan. Hier werden nicht nur Lunchpakete sowie Kleidung und Spielzeug sondern auch Hygieneartikel von Freiwilligen großzügig verteilt. Unter den Helfern sind auch Jugendliche und junge Erwachsene, die selber vor zwei Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland kamen und hier mittlerweile heimisch geworden sind. Frankfurt nutzt erfolgreich als Erstausstattung die Hygiene-Starter-Sets.

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Kommentare: 1
  • #1

    Milagros Stokely (Donnerstag, 02 Februar 2017 12:40)


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